Das Naturholz

Die Stämme, die Äste und die Wurzeln, die ich für meine Skulpturen verwende, stammen zum größten Teil von sauerländischen Eichen, die schon vor mehr als 60 Jahren gestorben sind. Zunächst über Jahre schonend am Baum getrocknet und später auch auf dem Waldboden liegend, waren sie Jahrzehnten lang dem Einfluss der Witterung und kleinster Lebewesen ausgesetzt. Risse entstanden im harten Kern und die ungefilterte Kraft der Natur hinterließ weitere Spuren.

In den sauerländischen Wäldern ist nur die Eiche für meine Kunstwerke geeignet, weil die Rinde und das Splintholz der Eiche nur sehr langsam von außen nach innen vergehen und die Natur somit lange Zeit hat auf das Holz einzuwirken.

Auf dem ersten Blick sieht das Eichenholz unscheinbar, dreckig und unbrauchbar aus, aber der übrig gebliebene Kern zeigt oft wie haltbar die Eiche ist. Dort verbirgt sich die wahre Schönheit des Holzes. Meistens ist er noch gut erhalten und durch die Zeit und die Witterung, zu einem individuellen Charakter geformt.

Schicht für Schicht entferne ich Moos, Erde und das weiche Holz. Danach erst, kann ich langsam erkennen, ob das Fundstück für ein Kunstwerk geeignet ist. Wenn ich Glück habe, erscheint eine wunderschöne Form mit einer einzigartigen Holzstruktur. Für die Entfernung verwende ich verschiedene Schnitzwerkzeuge, Bürsten und ausschließlich Wasser. Auf chemische Mittel verzichte ich vollkommen.

Nach der Säuberung und Trocknung des Holzes schleife ich die Oberfläche glatt. Auch hier verzichte ich auf jegliche unnatürliche Behandlung des Holzes. Nur so bleibt die natürliche Ausstrahlung erhalten.

Die Sockelsteine, die ich bei vielen Kunstwerken verwende, stammen ebenfalls meistens aus dem Wald oder dem örtlichen Fluss „Lenne“.